Podiumsdiskussion Deutschland und die Atomwaffen

Ulrich Lochman moderierte die Veranstaltung
Karin Binder, Die Linke; Dr. Albert Käuflein, CDU;
Sylvia Kotting-Uhl, Bündnis 90/Die Grünen; Parsa Marvi, SPD
Die Kandidaten für die Bundestagswahl der CDU und Der Linke konnten leider nicht teilnehmen und so sandten sie Vertreter*innen.
Die Diskussion wurde von Ulrich Lochmann (Attac) moderiert.
Die Diskussion wurde von Ulrich Lochmann (Attac) moderiert.
Hier einige Eindrücke von der Veranstaltung.
Nichtbeteiligung Deutschlands an den Verhandlungen wird unterschiedlich bewertet

Parsa Marvi, Ulrich Lochmann, Albert Käuflein, Karin Binder

Sylvia Kotting-Uhl, Parsa Marvi, Ulrich Lochmann
Karin Binder (Die Linke) legte dar, dass man bei der Bewertung von Atomwaffen und der Theorie der Abschreckung nicht alleine die Tatsache heranziehen kann, dass bisher nichts passiert ist. Auch die Tatsache, dass die Theorie der Abschreckung auf die Vernunft aller Beteiligten und das Gleichgewicht der Mächte setze, halte sie für sehr bedenklich. Darüber hinaus könnte auch ein Atomangriff durch einen Unfall, also unbeabsichtigt ausgelöst werden.
Parsa Mavi (SPD) wünschte sich, dass Gabriel noch an den Verhandlungen teilnimmt, auch er vertrat die Ansicht, dass die Abschreckungstheorie nicht funktioniert. Die SPD habe auch deutlich den Abzug der strategischen Nuklearwaffen in Deutschland gefordert und fordert, dass sich Deutschland deutlich gegen die nukleare Teilhabe positioniere. Er sprach sich deutlich gegen europäische Atomwaffen aus. Karin Binder würde in einer europäischen Atombombe das "Aus" für die Friedensmacht Europa sehen.
Einig waren sich alle Beteiligten, dass die Welt Atomwaffen frei sein soll, lediglich die Wege dahin unterschieden sich sehr deutlich.
Zwischen den Diskussiosrunden auf dem Podium gab es noch je ein Grußwort von Oberkirchenrätin Karen Hinrichs und Markus Weber (Pax Christi).
Nicht die Modernisierung von Atomwaffen, sondern das Verbot und die konsequente und kontrollierte Abrüstung dieser Massenvernichtungswaffen sollte das gemeinsame Ziel sein

Oberkirchenrätin Karen Hinrichs
Der Einsatz und die Drohung mit Atomwaffen sind nicht mit einer menschenfreundlichen Ethik vereinbar:
"Man muss kein Pazifist, keine Pazifistin sein, um ein Verbot von Atomwaffen zu fordern!
Man muss kein Christ, keine Christin, kein religiöser Mensch sein, um zu erkennen:
Die Drohung und der Einsatz von Massenvernichtungswaffen sind mit keiner menschlichen, menschenfreundlichen Ethik vereinbar. Egal ob diese Ethik nun aus dem christlichen Glauben begründet ist oder aus dem jüdischen, dem muslimischen, buddhistischen Glauben oder einer humanistischen Weltanschauung kommt.
Chemische Waffen, biologische Waffen oder Nuklearwaffen: Auch Agnostiker und Atheistinnen halten diese menschenverachtenden Waffen für ein Teufelszeug, das endlich verboten gehört.
Man muss kein Christ, keine Christin, kein religiöser Mensch sein, um zu erkennen:
Die Drohung und der Einsatz von Massenvernichtungswaffen sind mit keiner menschlichen, menschenfreundlichen Ethik vereinbar. Egal ob diese Ethik nun aus dem christlichen Glauben begründet ist oder aus dem jüdischen, dem muslimischen, buddhistischen Glauben oder einer humanistischen Weltanschauung kommt.
Chemische Waffen, biologische Waffen oder Nuklearwaffen: Auch Agnostiker und Atheistinnen halten diese menschenverachtenden Waffen für ein Teufelszeug, das endlich verboten gehört.
Bei den chemischen und biologischen Waffen und bei den Streubomben und Landminen ist ein völkerrechtlicher Verbotsvertrag erreicht worden, übrigens auch gegen den Willen der Besitzerstaaten."
Evangelische und katholische Militärbischöfe sollen sich für die Teilnahme an Abrüstungsverhandlungen aussprechen
"Ich warte darauf, dass nicht nur die Friedensbeauftragten und Friedensfreundinnen in den großen und kleinen Kirchen in unserem Land, sondern endlich auch der evangelische und der katholische Militärbischof ihre Stimmen erheben und sich für die Teilnahme Deutschlands an den Atomwaffenverbotsverhandlungen aussprechen.
Denn - wie gesagt: Man muss kein Pazifist sein, um die menschenverachtende Abschreckungs-Ideologie und Pseudo-Ethik zu erkennen, die hinter der Drohung des Einsatzes nuklearer Waffen steht.
Denn - wie gesagt: Man muss kein Pazifist sein, um die menschenverachtende Abschreckungs-Ideologie und Pseudo-Ethik zu erkennen, die hinter der Drohung des Einsatzes nuklearer Waffen steht.
Atomwaffen sind nach wie vor eine der größten Bedrohungen für die Menschheit und die gesamte Erde. Ein Unfall oder eine absichtlich herbeigeführte Detonation würde zu katastrophalen Zerstörungen führen, zu humanitären und ökologischen Auswirkungen, die keine Organisation, kein Rotes Kreuz, kein THW, keine Armee mehr beherrschen könnte.
Nicht die Modernisierung von Atomwaffen, sondern das Verbot und die konsequente und kontrollierte Abrüstung dieser Massenvernichtungswaffen sollte das gemeinsame Ziel sein. Aus humanitären Gründen sollten wir uns dafür einsetzen - quer über nationale Grenzen, politische Parteien, Religionen und Weltanschauungen hinweg!"
Die vollständigen Grußworte von Karen Hinrichs können Sie hier nachlesen:
Veranstalter waren: Attac Karlsruhe i. Zus. mit der Arbeitsstelle Frieden der Evang. Landeskirche in Baden, Forum Friedensethik (FFE) in der Evang. Landeskirche in Baden, Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegnerinnen, Forum für gesellschaftlichen Frieden, Frauen für Frieden, Initiative gegen Militär-forschung an Universitäten, Pax Christi.